mit Dr. Dorothee Linnemann, Kuratorin am Historischen Museum, Helge Heynold, Rezitation, Werke von Boulanger, Chopin, Rachmaninoff und Schumann
Aus der Vitrine in den Konzertsaal, aus der Vergangenheit in die Gegenwart: In der Reihe „Salon Frankfurt“, die die Alte Oper gemeinsam mit dem Historischen Museum ins Leben gerufen hat, verbinden sich Museumsexponate mit Musik, Film und Text zu einem lebendigen Kapitel Frankfurter Stadtgeschichte. Im letzten Termin der Spielzeit wird ein schwarzer Stockschirm zum Ausgangspunkt einer Zeitreise, die 175 Jahre zurückführt, mitten hinein ins Frankfurt der Deutschen Revolution. 1848 soll die Bäckerstochter Henriette Zobel in Bornheim an der Ermordung zweier konservativer Abgeordneter beteiligt gewesen sein – Mordwaffe war angeblich besagter Regenschirm, der heute in den Beständen des Historischen Museums verwahrt wird. Henriette Zobel ging nicht nur als „schirmschwingende Furie“ in die Geschichte ein, bis heute steht sie für die Frauen der Zeit, die im Zuge der Märzrevolution die zugedachten Rollenmodelle hinterfragten und politisch aktiv wurden. Anlässlich des 175. Jahrestags des Zusammentretens der Nationalversammlung in der Paulskirche, den die Stadt vom 18. bis 21. Mai mit einem vielfältigen Programm feiert, beleuchtet der Salon Frankfurt dieses wichtige Kapitel deutscher Geschichte in Texten und Tönen.
Samstag, 20.5.2023, 20:00 Uhr